< Der Josa mit der Zauberfiedel
  • erschienen am: 24.10.2006
  • um 17:38 Uhr Alter: 17 yrs
  • in: Kategorie: Bote vom Haßgau
  • Klassische Musik über die man lachen kann


    Humor in der Musik. Das Hallensia Quartett hatte seinem Publikum einen unterhaltsamen und gesunden Abend bereitet. Denn Lachen hält auch bei klassischer Musik jung. Das Cello kommt in Gummistiefeln und dann auch noch zu spät. Die erste Violine vergreift sich erst an einem Putzfrauenkittel und dann im Ton. Und die vorlauten Hörner tröten erst dazwischen, um sich wenig später auf die Bühnentreppe zu setzen und Bildzeitung zu lesen.

    Was sich nach einem schlechten Film oder zumindest nach einem lächerlichen C-Klassen-Konzert anhört, ist "Ein musikalischer Spaß" von Wolfgang Amadeus Mozart. Klassische Musik, die einen zum Lachen bringt, komische Musik, die noch dazu interessant ist, gibt es das, darf es so etwas überhaupt geben? Ja! Gleich mehrere Komponisten waren dieser Meinung, wie das Hallensia Quartett mit zwei Hörnern in der Stadthalle Haßfurt zeigte und damit dem Publikum nicht nur einen kulturell anspruchsvollen, sondern auch einen gesunden Abend bereitete. Denn Lachen ist ja gesund, und dazu hatte man jede Menge Gelegenheit.

    Das "Dorfmusikanten-Sextett", wie es auch genannt wird, erscheint nämlich von der ersten bis zur letzten Note lächerlich… Zum krönenden Abschluss beendet jeder Musiker das Finale in seiner eigenen Tonart. Dabei sind die technischen Ansprüche, die Mozart an die Künstler stellt, alles andere als "dorfmusikantenhaft", was die Leistung um die "Frontfrau" Henriette Auracher noch unterstreicht. Den Musikern, die auch mit komödiantischen Einlagen glänzten, merkte man den eigenen Spaß sowieso jederzeit an.