Jos Händel olisi säveltänyt tangoja - Wenn Händel Tangos komponiert hätte
Das Hallensia Quartett mit dem Tenor Harri Kaitila und dem Pianisten Dmitri Pavlov im Stadthaus von Oulu am 19. 07. 2005
Die Musiker aus Oulus Partnerstadt Halle kamen erneut um das Sommerkonzertangebot zu bereichern. Schon bei den ersten Tönen wurde klar, zu erwarten war ein begeisterndes, professionell und technisch sicher vorgetragenes Programm. Das Zusammenspiel von Hallensia-Quartett und dem Pianisten Dmitri Pavlov ergänzte sich perfekt und die dem argentinischen Tango eigenen Tempowechsel gelangen reibungslos. Die Interpretationen des Tenors Harri Kaitila waren ausdrucksstark und sehr einfühlsam.
Dmitri Pavlov griff in seinen Arrangements mutig auf den Schatz finnisch-volkstümlicher Tangomusik zurück. Wem als Beweis hierfür Georg Malmsténs Muistelo noch nicht genügte, den überzeugte spätestens Toivo Kärkis Liljakukka. Das gefühlsmäßig schönste Stück des Konzerts war jedoch der Klassiker von Unto Mononen Satumaa. In der Gestaltung von Harri Kaitila wurde es zunächst zu einem sanften „Märchenland“-Lied, in dem die Sehnsucht nach der Heimat in berührenden Tönen Klang annahm. Nach dem Wechsel der Sprache ins finnische kam die bekannte Portion Emotionen hinzu.
Die Musiker bewiesen ein gutes Gespür auch in der Interpretation finnischer Tangos. Im Spiel fand sich die passende Mischung Temperament und Spannung, ohne die stilleren Töne zu vernachlässigen. Besonders überzeugten das warme Spiel und das gefühlvolle Vibrato der ersten Violine Henriette Auracher. Händels Concerto Grosso brachte einen angenehmen Kontrast ins Programm und gab dem Quartett Gelegenheit, ihr Können auch auf diesem Gebiet zu beweisen.
Das Publikum ging vollkommen in dem sommerlich leichten Programm auf, und die begeisternd applaudierende Menge wurde mit dem Kohtalon tango als Zugabe belohnt.
Übersetzung: Anke Michler