Jos Händel olisi säveltänyt tangoja - Wenn Händel Tangos komponiert hätte  >
< Zeitreise ins alte Paris und New York
  • erschienen am: 12.07.2005
  • um 21:39 Uhr Alter: 19 yrs
  • in: Kategorie: Mitteldeutsche Zeitung
  • Quartett mit packender Ausstrahlung

    Dieskauer Musik-Sommer


    Wir spielen in Dieskau

    Der Dieskauer Sommer, der in diesem Jahr zum 18. Male stattfindet, hat sich mit seinen anspruchsvollen und vielseitigen Programmen zu einem wichtigen musikalischen Ereignis im Umfeld der Stadt entwickelt. Das wurde am Sonntag in der Kirche St. Anna erneut durch das Hallensia-Quartett bekräftigt, das mit Werken von Schostakowitsch und Dvořák hohe Maßstäbe für sich und die Zuhörer setzte.

    Das dritte Streichquartett F-Dur von Schostakowitsch entstand 1946 und ist von den unterschiedlichsten, zum Teil widersprüchlichen und konflikthaften Stimmungen der frühen Nachkriegszeit  erfüllt. Henriette Auracher (erste Violine), Daniel Schad (zweite Violine), Petra Berner (Viola) und Markus Händel (Violoncello) gaben den geistigen Dimensionen dieser Musik in vorzüglichem Zusammenspiel packende Ausstrahlung.

    Nach Sätzen lockerer Heiterkeit, drängender Bewegung und kraftvoller Entschlossenheit wurde das Adagio – ein Requiem für die Opfer des Krieges- zum ergreifenden Höhepunkt. Das ohne Pause folgende Finale  fand neue Kraft, wobei die wieder aufkeimende heitere musikalische Gestalt aus dem ersten Satz in neuer Beleuchtung erschien. Wir hörten die bewegende Darbietung einer bedeutsamen Komposition, deren zielstrebige Gesamtarchitektur durch den (gut gemeinten) Beifall zwischen den Sätzen leider nicht zur Wirkung kam…